Prinzipiell ist es gerade einmal 20 Jahre her, dass das Phänomen der digitalen Fotografie von sich reden machte. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie in einer Computerzeitschrift eine Digitalkamera von Logitech, der FOTOMAN FM-1 auftauchte. Ich fand das damals sensationell. Allein der Gedanke, ein Bild aufzunehmen und bereits kurze Zeit später sehen zu können und dieses womöglich noch auf meinem Epson LQ-Nadeldrucker auszudrucken.
Nun gut, zum Glück hat mich der Status eines armen Schülers davon abgehalten Geld in diese Technik zu stecken:
- 55 mm (KB-Äquivalent) Fixfocus
- ca. 0,1 MP CCD in 256 Graustufen
- 1/1000 – 1/25 s
- 4 MB interner Speicher (reicht für 32 Bilder)
- Preis ca. 860 €
(Daten von www.digicammuseum.de)
Irre, möchte man sagen! Und sagt es auch. Natürlich hätte auch damals niemand behauptet, dass die Kamera einen Ersatz für die analoge Fotografie darstellen könnte. Aber Anwendungsmöglichkeiten haben sich auch hier für mit Sicherheit ergeben.
Viele Jahre später (etwa 1997), als ich endlich Geld für eine vernünftige Kamera hatte (Zivildienst sei Dank!), betrat ich meinen Lieblings-Computer-Foto-Laden: Foto-allkauf. Alternativen gab es eh nicht.
Und dort lag sie in der Auslage: eine Casio QV-Irgendwas. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr, aber ich weiß noch, dass ich die Wahl gehabt hätte zwischen einem Modell mit 320 x 240 oder 640 x 480 Pixeln. Wieder dieses faszinierende Gefühl, die Bilder schnell auf den Computer zu laden, und auf meinem Epson StylusColor Tintenstrahler ausdrucken zu können. Toll. Und das für nur 800 DM.
Im nachhinein ist man einfach nur glücklich, dass man sich nicht hat blenden lassen, denn es wurde (für den gleichen Preis) eine Canon Eos 500N mit Kit-Objektiv. Tja, und damit hat meine Liebe zur Fotografie begonnen.
Im Sommer 2008 bin ich dann doch schwach geworden. Es musste endlich eine Digital-Kamera her. Es wurde eine Canon Powershot G 10 für sagenhafte 500 €. Und endlich konnte ich die Bilder sofort anschauen, bearbeiten und auf meinem Canon Pixma iP 4300 ausdrucken. Toll!
Und heute etwa 20 Jahre nach dem ersten Kontakt mit der Digitaltechnik in einer Computer-Zeitschrift? Seit kurzem nutze ich wieder meine Mamiya, meine Revue und meinen Meopta Opemus 6.
Und man stellt fest, dass es gar nicht so wichtig ist, 100 Bilder in einer Stunde zu machen, diese auf dem Computer sofort zu betrachten und ausdrucken zu können.
In diesem Sinne…