DuKa-Praxis – Neue Serie

Da sich mein Blog eigentlich um die Fotografie drehen soll, werde ich nun verstärkt über dieses Themengebiet schreiben (auch wenn es mit hoffentlich zudem gestattet ist, gelegentlich über andere Themen zu schreiben). Deshalb habe ich beschlossen, meine Erfahrungen in der Dunkelkammer (also eigentlich meinem Badezimmer) in einer losen, derzeit nicht strukturierten Serie nieder zu schreiben. Deshalb habe ich nachträglich auch meinen Artikel über die Verarbeitung mit Caffenol in diese Serie aufgenommen.
Prinzipiell hoffe ich, dass ich über kurz oder lang zwei Dinge erreiche:

  1. eine Hilfestellung für alle, die Neulinge im Bereich der analogen Fotografie und dem Selbstvergrößern und -entwickeln sind. Nicht so strukturiert, wie man es woanders findet, aber dafür mit…
  2. …Erfahrungsberichten. Jeder der Artikel wird keine nüchterne Anleitung 1., 2., 3…. werden, sonder reich gespickt mit meinen Fehlern, Missverständnissen und Erfahrungen sein. Gerne nehme ich auch die Fehler, Hinweise und Erfahrungen anderer auf, sofern mir solche zugetragen werden.
Ich weise nochmal darauf hin, dass ich keine Garantie auf das Gelingen nach meinem Vorgehen gebe. Jeder sollte sich selbst probieren und meine Vorschläge eben nur als Vorschläge annehmen. Außerdem entferne ich mich von dem Anspruch, hier so etwas wie Fine-Art-Prints zu produzieren. Da würde ich zwar gerne einmal hin, ich bin aber noch meilenweit entfernt.
Folgende Themen werde ich in Kürze in Angriff nehmen:
  • Erste Annäherung an die Belichtungszeit des Papiers.
  • Entwickeln von Filmen.
  • Fehler beim Entwickeln von Filmen.

Die bedrohte Art: der Sucher

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Wenn es eine rote Liste für bedrohte Technik gäbe, würden dort allein aus der Fotografie einige Punkte enthalten sein: der analoge Film, der Diaprojektor, das Heimlabor und vor allem der Sucher!

Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die so zu Beginn des Digitalkamera-Zeitalters noch gar nicht abzusehen war. Dieser eigentlich unverzichtbare Teil einer jeden Kamera. Ob nun durch das Objektiv, wie bei SLR oder durch ein „Guckloch“, wie es früher üblich war. Der Sucher machte das gezielte Fotografieren überhaupt erst möglich. Natürlich war da der Ärger über einen dunklen Sucher, schlechten Überblick oder die mehr oder weniger berühmte Parallaxe.

Aber wer benutzt heute eigentlich noch den immer seltener verbauten Verbauten optischen Sucher, wo doch jeder sein Mäusekino auf der Rückseite hat. Warum sollte ich mir diese Einschränkung zumuten, wenn ich doch auf meinem Display sogar direkt das dazugehörige Histogramm sehen kann?

Und überhaupt. Es ist schon komisch, wenn man heute durch die Stadt geht und sich seine analoge Olympus XA platt vor die Nase hält. Beinahe bekommt man das Gefühl, von den Mitmenschen als etwas „gaga“ angesehen zu werden. Selbst Menschen, deren Lebensalter das doppelte des meinigen betragen dürfte, wunder sich  ob der seltsamen Verhaltensweise.

Vor nicht all zu langer Zeit war zumindest noch auf die DSLR Verlass. Zwar konnten auch die ihre Bilder direkt auf dem Monitor kontrollieren, zum Fokussieren waren diese aber mangels Live-View etc. immer noch auf den Blick durch das Pentaprisma angewiesen. Doch das ist längst Geschichte.

Ein großer Teil der einfachen bis mittleren Digitalkameras verzichtet mittlerweile ganz auf den Sucher. Dort, woe noch einer zu erkennen ist, kann man sich nicht einmal mehr sicher sein, das es sich nicht um einen Electronic View Finder handelt, also auch nur ein Mini-Monitor.

Und eine der wenigen aufstrebenden Vertreter der Silber-Fotografie, die Lomographen, üben ihr Hobby eher aus dem Handgelenk aus.

Nun ja, dann werde ich wohl zu den Beknackten gehören, die sich immer wieder ein Stückchen 30-Jahre altes Kunstleder vor die Nase drücken. Zumindest erspart man sich so die Frage, ob man sich das Bild „mal eben anschauen kann“.

In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Oktober-Wochenende.

Mein Einstieg in das Fotolabor

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Wirklich mit dem Fotografieren begonnen habe ich erst mit dem Erwerb meiner ersten und bislang einzigen SLR vor etwa 15 Jahren. Meine ersten Gehversuche im eigenen Labor fanden Ende der 90er Jahre statt.
Doch die überhaupt die ersten Erfahrungen mit der Fotografie durfte ich bereits zu Zeiten der Orientierungsstufe machen. Das war in der 5. oder 6. Klasse. Foto-AG!

Da das ganze nun schon einige Jahre her ist, beschränken sich meine Erinnerungen doch nur auf wenige wesentliche Dinge. Ich weiss, dass ich von meinem Opa damals eine KB-Kamera geliehen bekommen habe. Was das genau für ein Modell war, weiss ich leider nicht mehr. Es kann jedoch so schlecht nicht gewesen sein, da diese nach dem Tod meiner Großeltern beim besten Willen nicht mehr aufzufinden war…

Aber wir bekamen damals SW-Filme von der Schule gestellt und konnten damit erstmals auf „Foto-Tour“ gehen. Hier und da ein paar Bilder gemacht und dann ging es auf direktem Wege in das schuleigene Labor. Mit einer kleinen Gruppe im rot beleuchteten Raum zu sein und den Lehrer dabei zu beobachten, wie er uns das einzelne Vorgehen erklärte, war damals faszinierend. Die Bilder, die dabei entstanden sind, waren eigentlich bedeutungslos.

An eine Situation kann ich mich jedoch bis heute genau erinnern: Der Moment, in dem ich beim Spielen an meinem externen Blitz genau diesen im Fotolabor auslöste. Uih! Das gab Ärger. Zum Glück waren wohl alle wichtigen Materialien ordentlich verpackt. Aber so etwas prägt.

Und nun wünsche ich ein schönes Wochenende.

Kompakter „Lichtriese“ – Revue 400 SE

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Diese Diashow benötigt JavaScript.

Heute möchte ich ein wenig über meine Revue 400 SE berichten. Die Kamera habe ich vor etwa 4 Jahren für wenige Euro bei ebay ersteigert. Dabei handelt es sich wie so oft (oder immer) bei Revue um eine „umgelabelte“ Kamera. Die genaue Herkunft scheint jedoch mehr oder weniger im Unklaren zu liegen. Auf der Seite von Eric Fiss wird gesagt, dass es sich hierbei um ein mit der Vivitar 35 ES baugleiches Modell handelt. Zudem wird sie immer wieder in einem Atemzuge mit der Minolta Hi-Matic und der Konica S3 genannt. Produziert wurde sie wohl in den 70er bzw. 80er Jahren. Soviel zur Geschichte.

Nun zur Ausstattung. Bei der Revue handelt es sich um einen Blendenautomaten mit einem tollen, 40 mm, f1,7, also besonders lichtstarken Objektiv. Die Zeiten sind zwischen B und 500 vorwählbar, die gemessene Blende wird im Sucher eingeblendet. Die Entfernungseinstellung erfolgt mittels gekuppeltem Mischbild-Entfernungsmesser im eigentlich ausreichend hellen Sucher. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,9 m. Es gibt zudem einen knirschigen Selbstauslöser, einen Schnellspannhebel, einen Auslöser mit der Möglichkeit des Anschlusses eines Drahtauslöser und eine Rückspulkurbel. Bei halb gedrücktem Auslöser bietet sie sogar einen Messwertspeicher.

Die von mir erworbene Kamera befindet sich in einem sehr ordentlichen Zustand. Einzig der übliche Schaumstoffmatsch im Filmfach muss nochmal erneuert werden.

Die Bedienung. Eigentlich auch für jeden Analog-Einsteiger geeignet. Der Einstellvorgang erschließt sich bereits nach dem ersten Versuch. Zeit vorwählen, Entfernung einstellen, Knips, Filmtransport. Keine wirkliche Herausforderung. Wie immer bei Mischbild-Entfernungsmessern kommt es natürlich ein wenig auf den Kontrast des Motivs an, wie schnell ich die richtige Entfernung einstelle. Nach Ende des Films Kurbel umklappen, Knopf am Boden eindrücken und fleissig drehen. Fertig.

Das Bild. Ich fühle mich jetzt nicht in der Lage, die Qualität präzise mit anderen Objektiven zu vergleichen. Ich finde sie sehr gut. Dank des erwähnten sehr lichtstarken Objektives gelingen auch bei wenig Licht noch verwacklungsfreie Bilder. Zudem besitzt die Kamera natürlich ein Filtergewinde.

Probleme: Zwei Probleme sind bekannt. Erstens neigt das Objektiv wohl dazu, auf Dauer etwas wackelig zu werden. Soweit ich weiß gibt es aber Anleitungen, diesen Fehler zu beheben. Das zweite ist die Batterie. Wieder diese fiesen 1,35 V Quecksilberzellen. Ich behelfe mir mit einer etwas zu kleinen Hörgeräte-Batterie. Da diese Zink-Luft-Batterien eben Luft benötigen, bohren einige Nutzer ein kleines Loch in das Batteriefach. Bei mir geht es zur Zeit noch ohne.

Fazit. Alles in allem eine tolle Mess-Sucherkamera mit sensationellem Preis-Leistungsverhältnis. Prinzipiell für alle geeignet, die auf den voll-manuelle Modus verzichten können. Das Batterieproblem ist kein wirkliches. Vorsicht: es gibt die Kamera auch mit einem anderen, schwächeren Objektiv. Wenn, dann würde ich auf die 400 SE warten.

Tipps zu Reparatur und Reinigung:

Alles eine Frage der Zeit

Wahrscheinlich kennt jeder, der selbst ein Fotolabor hat, dieses Problem:
Ich möchte fotografieren, ich möchte Filme entwickeln, ich möchte Abzüge machen.

Doch es gibt einen Faktor, der äußerst hinderlich bei diesem Vorhaben ist: die Zeit.  Es ist nicht so, dass ich eine 6-Tage-Woche hätte und mindestens 60 Stunden in der Woche arbeiten müsste. Nein, davon bin ich zur Zeit zum Glück verschont.
Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich die Abende oder die Wochenende zu genau diesem nutzen könnte. Es gibt einfach so viele Dinge, die einen an der Fotoarbeit hindern. Nur welche sind das eigentlich?

Es geht schon damit los, dass der Aufbau des Fotolabors inkl. Abbau schonmal etwa eine halbe Stunde dauern. Nicht viel, das ist richtig. Aber rechnet man dann noch die wünschenswerte Zeit hinzu, die man mit der eigentliche Laborarbeit verbringen möchte, dann wird eine Abend nach dem Abendessen schnell kurz.

Dann gibt es andere fatale Faktoren. Etwa Fußball. Da habe ich am Dienstag endlich wieder etwas Zeit, pünktlich mit dem laborieren zu beginnen und stelle dannn fest, dass ausgerechnet heute das letzte Quali-Spiel zur Fußball-EM läuft. Na gut, dann eben morgen…

Tja, dann ruft meine Schwester an. Alles klar, dann werden heute eben soziale Kontakte zur engeren Familie gepflegt. Dann eben morgen.

Ach nein! Geht nicht. Da haben wir ja Tanzkurs. Naja, egal. Dann eben Freitag. Obwohl? Freitag? Es wäre auch mal wieder Zeit, ein gepflegtes Bierchen in einer gemütlichen Kneipe zu trinken. Egal. Es kommt ja noch das ganze Wochenende.

Nur das dieses Wochenende (wie die letzten übrigens auch) wohl von der „entspannten“ Auto-Suche geprägt sein wird. Aber vielleicht klappt es ja noch am Sonntag.

Da wiederum hat de Freundin etwas gegen. Wenn die Shopping-Tour am Samstag schon wegen der verzweifelten Suche nach einem fahrbaren Untersatz ausfallen musste, dann können wir doch zumindest den verkaufsoffenen Sonntag in der Nachbarstadt zum bummeln nutzen. Das Wetter ist ja auch vom Feinsten.

Ist ja auch in Ordnung. So werde ich zumindest (hoffentlich) zu einigen schönen Fotos kommen. Denn das fotografieren funktioniert auch parallel zum schoppen.

Wie man es auch dreht und wendet. Zeit ist ein kostbares Gut, welches man viel zu häufig für sinnloses vergeudet. In diesem Sinne wünsche ich ein entspanntes Wochenende.

Die Leiden der dicken Reifen

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Nochmal ein Artikel über Fahrräder. Der nächste befasst sich wieder mit der Fotografie. Versprochen!

Ein für mich tägliches Bild:
„Das Leiden der dicken Reifen“

Wobei nicht wirklich die Reifen leiden, sondern eigentlich eher deren Besitzer. Ich gehöre sicherlich nicht zu den sportlichsten Menschen und bin eben auch kein bedingungsloser Rad-Raser, aber es ist schon amüsant, wie viele Mountainbike-Fahrer ich tagtäglich auf dem Weg zum Bahnhof überhole.

Diese Räder kann man am Besten so beschreiben: man nehme einen dicken, schweren Stahlrahmen, biege diesen in die klassische Form eines „Berg-Fahrrads“. Dann schraube man noch eine 458-Gang Shimano-Megacruel-Superchange-Schaltung dran, nehme die dicksten 26″-Reifen, die man erhalten kann und lackiere das ganze in einer phantasievollen Farbe. Fertig ist das Supermarkt-200-Euro-MTB!

Warum kauft man so ein Fahrrad? Nun, als erstes sicherlich wegen der schneidigen Optik, die so ein neues Fahrrad an sich hat. Natürlich wegen des Namens Shimano, sicherlich wegen der vielen Gänge. Aber ist irgendjemand, der dieses Gefährt für die hohen Berge der norddeutschen Tiefebene gekauft hat, einmal Probe gefahren?

Die Räder haben im durchschnitt bereits nach ein bis zwei Jahren einen Zustand, der Bände spricht. Das Rad wurde vermutlich niemals geputzt, Öl haben die beweglichen Teile das letzte Mal bei der Auslieferung gesehen.

Wenn man die ehemals (wahrscheinlich) stolzen Besitzer dieser Kletter-Räder auf ihrem quitschenden, knatternden und ratternden Rädern sitzen sieht, bekommt man immer etwas Mitleid. Besonders, wenn verzweifelt versucht wird, einen Gang zu wechseln (hörbar an einem permanenten Knarzen und Klickern). Oder wenn man die Kraftanstrengung erahnt, die nötig ist, um überhaupt mit diesen dicken, luftarmen Reifen voran zu kommen. Oder wenn man diesen klassischen Regenstreifen auf dem Rücken des Fahrers bei der Fahrt auf feuchter Fahrbahn ohne Schutzbleche sieht, die sich vom hinteren Haaransatz über den Werkstatt-Overall bis zum gequälten Hintern zieht.

Nun gut, jeder wie er mag. Mein Bahnhofs-Rad ist ein namenloses, schwarzes Herrenrad mit eingerosteter 3-Gang-Naben-Schaltung, porösen Reifen, einem etwas instabilen Korb am Lenker und einem wackeligen Sattel. Und trotzdem komme ich im Vergleich dazu in rasender Geschwindigkeit voran. Und viel dämlicher als die MTB-Fahrer in Buxtehude sehe ich auch nicht aus.

In diesem Sinne, gute Fahrt und allzeit eine fingerbreit Luft unter der Felge!

Sommerzeit – Fahrradzeit

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Eine kleine Zusammenfassung aus den Beobachtungen im Mai dieses Jahres…

Endlich ist es wieder soweit: Die Sonne scheint und die Radfahrer sind wieder unterwegs. Ab jetzt sieht man wieder Unmengen an Gelegenheits- und Sonntagsfahrern. Dabei kann man diese bereits schnell an verschiedenen Merkmalen in diverse Gruppen unterteilen.

Die am einfachsten zu erkennende Gruppe sind die „Sparsamen“. Eigentlich verbringen diese die Sonntage entweder auf der Terrasse oder vor dem Fernseher. Irgendwann kommt aber auch bei ihnen das Bedürfnis auf, eine Radtour zu unternehmen. „Irgendetwas muss daran ja gut sein. Sonst würden es ja nicht so viele machen.“.

Gesagt, getan. Ein Blick in die Garage, vorbei am Golf 2: „Treffer!“. Hinten, hinter Sperrmüll, Farbresten und Utensilien diverser, niemals ausgeübter Hobbys stehen zwei schmucke Fahrräder. Na gut, die besten Tage haben diese Modelle namens „Flying Dutchman“ und „Sperber“ schon hinter sich. Der Staub verbirgt erfolgreich die lustigen Farben eines vergilbten Kodacolor aus den 70ern. Die beigen Reifen haben längst jegliche Luft durch ihre großen Poren verloren und eine feine Schicht von Flugrost überzieht jeden erdenklichen ehemals verchromten Teil dieses Schmuckstücks. Aber so schnell verzagen die „Sparsamen“ nicht und schaffen es innerhalb von weniger als zwei Stunden, Luft in die bedenklich rissigen Schläuche zu pumpen, die Staubschichten abzutragen und fröhlich die Klingel auszuprobieren. Dann kann es endlich losgehen, bewaffnet mit einer funktionsuntüchtigen Handluftpumpe, guter Laune und einem wahren Konzert an Quietsch-, Knarr- und Schleifgeräuschen wird die etwa 500 m entfernte Eisdiele angesteuert. Nach dem Verzehr von 3 Kugeln Eis wird der Heimweg wegen der nun wieder luftleeren Reifen schiebender Weise angetreten. Die Räder kommen zurück in ihre angestammte Ecke, die Eimer und der Sperrmüll werden wieder davor plaziert und man beschließt gemeinsam, die tolle Tour irgendwann einmal zu wiederholen.

Die nächste Gruppe unterscheidet sich grundlegend: die „Ambitionierten“. Wesentlicher Bestandteil dieser Gruppe sind Paare jenseits der Silberhochzeit. Die Kinder haben sich von den Eltern weitgehen distanziert, der Sinn des Hausfrauendaseins reduziert sich auf ein gleichmäßiges Sauberhalten des Einfamilienhauses und der Mann steuert mit großen Schritten auf das letzte Lebensdrittel zu. Bereits am Freitag wird das Wetter der nächsten Tage gecheckt, seit zwei Wochenenden wird gemeinsam an nagelneuen Radwegkarten eine 40 km-Tour geplant und schon am Samstag werden die Räder geprüft, geputzt, geschmiert und poliert. Die Ausstattung: elitär! Die Räder wurden bereits vor zwei Jahren im Zweiradfachgeschäft für jeweils 2000 € erstanden. Typgleich für Sie und Ihn. Ausgestattet mit allem, was man sich an einem Fahrrad nur vorstellen kann. Gelagert in der Doppelgarage an automatischen, hydropneumatischen Titanaufhängungen. Als weitere Ausstattung wurde ein Fahrradtaschen-Komplettsystem mit Kühlfunktion und eigener, solargestützter Engergieversorgung erstanden. In dieses wird am Sonntag die Verpflegung untergebracht. Neben den obligatorischen „Stullen“ lagern hier auch isotonische Getränke und diverse, überteuerte Energieriegel. Der ganze Stolz der „Ambitionierten“ ist jedoch deren Spezialkleidung. Für einen stolzen Preis besteht diese aus einem polykonnektierten High-Tech-Stoff, der auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch eine Sacktemperatur von angenehmen 25 Grad garantiert. Polsterungen aus einem Memory-Schaumstoff sorgen für Schutz an den empfindlichen Stellen. Farbenfroh wie die Profis der Tour de France sehen die beiden darin aus, wie Lance Armstrong mit 80. Sie noch mehr als er. Die Fahrradhelme bestehen aus kohlefaserverstäktem Kunststoff und wurden von der Nasa im Windkanal getestet. Die Tour beginnt pünklich um 9 Uhr direkt nach dem Sportler-Müsli-Frühstück. Bereits nach einer halben Stunde (gezeitet auf dem 300 € teuren Fahrradcomputer mit funkgestützter Pulsmessung) stellt sich bei ihm das wohlige Kribbeln absterbender Genitalien ein. Weitere 15 Minuten später macht sich ihr Bandscheibenvorfall wieder bemerkbar. Bei bisher absolvierten 5 Kilometern, verursacht durch diverse Nachjustierungen an der Fahrradgeometrie beschließen beide die Tour abzukürzen und verbringen den restlichen Tag behelmt im Cafe um die Ecke bei reichlich Sahnetorte und Kännchen Kaffee.

Die dritte Gruppe sind die „Familien“. Alle Familienmitglieder sind weitgehend fahrradunerfahren. Die Radtour beginnt nach dem gemeinsamen Mittagessen kurz vor dem Langeweile-Höhepunkt der Kinder. Mit dem Versprechen, ein Eis zu essen werden diese ahnungslosen Geschöpfe auf ihre Baumarkträder gelockt. Das Familienoberhaupt hat zur Feier des Tages die kurze Hose elegant mit Trekkingsandalen und Socken kombiniert. Sie trägt ihre schicke kaki Cargohose mit einem schlichten weißen Schlabbershirt. Vor der Fahrt werden gemeinsam alle Fahrradhelme (vorwiegend mit lustigen Spongebob-Motiven) auf den Köpfen montiert. Alle sichtbaren und nichtsichtbaren Körperteile werden von Mama mit etwa 2 cm Sonnecreme mit Lichtschutzfaktor 100 bedeckt. Nach einer zurückgelegten Strecke von maximal 2 km fangen die beiden Kinder bereits an zu quengeln. Papa besteht jedoch weiterhin auf sein geplantes 10 km Programm. Nach 3 km gerät eines der Kinder in eine Rinne und fällt seitwerts in einen liebevoll mit Wildrosen verzierten Vorgarten. Nach gerade einmal 20 Minuten kann der Gefallene von der Weiterfahrt unter permanentem Schluchzen überzeugt werden. Nach weiteren Vorfällen bei KM 5 (schleichender Plattfuss bei Mama („Warum fährst Du auch immer den Schleichweg zum Bauchtanzkurs der VHS“ und 20-minütiger Reparatur) und KM 9 (erneuter Sturz vom Kind, dieses mal mit deutlichen Abschürfungen), wird nach 2,5 Stunden endlich die Eisdiele erreicht. Der Höhepunkt dieser Radtour ist jedoch die Tatsache, dass Papa leider gar kein Geld eingesteckt hat. So wird dann frustiert unter ständigem Geschrei der Kinder der Rückweg angetreten.

Das digitale Wunder

Prinzipiell ist es gerade einmal 20 Jahre her, dass das Phänomen der digitalen Fotografie von sich reden machte. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie in einer Computerzeitschrift eine Digitalkamera von Logitech, der FOTOMAN FM-1 auftauchte. Ich fand das damals sensationell. Allein der Gedanke, ein Bild aufzunehmen und bereits kurze Zeit später sehen zu können und dieses womöglich noch auf meinem Epson LQ-Nadeldrucker auszudrucken.
Nun gut, zum Glück hat mich der Status eines armen Schülers davon abgehalten Geld in diese Technik zu stecken:

  • 55 mm (KB-Äquivalent) Fixfocus
  • ca. 0,1 MP CCD in 256 Graustufen
  • 1/1000 – 1/25 s
  • 4 MB interner Speicher (reicht für 32 Bilder)
  • Preis ca. 860 €

(Daten von www.digicammuseum.de)

Irre, möchte man sagen! Und sagt es auch. Natürlich hätte auch damals niemand behauptet, dass die Kamera einen Ersatz für die analoge Fotografie darstellen könnte. Aber Anwendungsmöglichkeiten haben sich auch hier für mit Sicherheit ergeben.
Viele Jahre später (etwa 1997), als ich endlich Geld für eine vernünftige Kamera hatte (Zivildienst sei Dank!), betrat ich meinen Lieblings-Computer-Foto-Laden: Foto-allkauf. Alternativen gab es eh nicht.
Und dort lag sie in der Auslage: eine Casio QV-Irgendwas. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr, aber ich weiß noch, dass ich die Wahl gehabt hätte zwischen einem Modell mit 320 x 240 oder 640 x 480 Pixeln. Wieder dieses faszinierende Gefühl, die Bilder schnell auf den Computer zu laden, und auf meinem Epson StylusColor Tintenstrahler ausdrucken zu können. Toll. Und das für nur 800 DM.
Im nachhinein ist man einfach nur glücklich, dass man sich nicht hat blenden lassen, denn es wurde (für den gleichen Preis) eine Canon Eos 500N mit Kit-Objektiv. Tja, und damit hat meine Liebe zur Fotografie begonnen.
Im Sommer 2008 bin ich dann doch schwach geworden. Es musste endlich eine Digital-Kamera her. Es wurde eine Canon Powershot G 10 für sagenhafte 500 €. Und endlich konnte ich die Bilder sofort anschauen, bearbeiten und auf meinem Canon Pixma iP 4300 ausdrucken. Toll!
Und heute etwa 20 Jahre nach dem ersten Kontakt mit der Digitaltechnik in einer Computer-Zeitschrift? Seit kurzem nutze ich wieder meine Mamiya, meine Revue und meinen Meopta Opemus 6.
Und man stellt fest, dass es gar nicht so wichtig ist, 100 Bilder in einer Stunde zu machen, diese auf dem Computer sofort zu betrachten und ausdrucken zu können. 
In diesem Sinne…

Hilfe! Mein Vergrößerer frisst Filme!

Da ich heute keinen so ausführlichen Artikel schreiben möchte, möchte ich zumindest ein paar interessante Links einstellen. Hauptsächlich sind dieses (wahrscheinlich schon Bekannte) Foren, in denen es auch oder hauptsächlich um die Dunkelkammer geht. Absolut kein Anspruch auf Vollständigkeit. Solltet ihr aber noch weitere interessante Links haben, teilt diese einfach mit:

  • Das Hobbyphoto-Forum. Gibt es bereits seit 2006 und bietet eine wirklich hervorragende Plattform für Fragen rund um die analoge Fotografie. Sehr höflicher Umgangston und überschaubar. Auch der Meister des Caffenols ist dort vertreten.
  • Die Analoge Photo Gruppe (aphog). Mehr Mitglieder, ebenfalls sehr hilfreich. Zudem noch eine Unterteilung für Lomographie und Polaroids. Größere „Bildbesprechungsecke“.
  • Das Phototec-Forum. Teil des Versenders Phototec. Nur drei Kategorien, davon ist jedoch das Hobbylabor-Forum ziemlich umfangreich, so dass sich auch hier mal eine Recherche lohnt.
  • Das Hobbylaborforum. Der Versender fotoimpex bietet ebenfalls ein Forum an. Nur vier Kategorien, weniger Einträge, aber: wichtig, wenn man sich für die Produkte von fotoimpex interessiert. Hier gibt es dazu die neuesten Infos.
So. Das war es für’s erste. Ich denke, ich sollte, wenn weitere Links hinzukommen, mal eine eigene kleine Seite in meinem Blog dafür einrichten. Immer vorausgesetzt, ich finde heraus, wie das funktioniert.

Die digitale Kontaktanzeige!

VORSICHT: Nichts für Analog-Puristen!

Jeder, der ein analoges Fotolabor sein eigen nennt, kennt das: man hat seinen Film endlich voll bekommen, das ganze sorgfältig entwickelt und fixiert, so staubarm wie möglich trocknen lassen und hat nun ein, je nach Format, langes gräulich abgestuftes „Etwas“ in der Hand. Die Ungeduld wächst. Doch dem steht, wie eigentlich immer, das Herstellen von Kontaktabzügen zuvor. Klar, das ist ein relativ schneller Prozess, aber trotzdem stört es mich jedes Mal , ein großes Blatt teurem Fotopapier zu belichten, stoppen, fixieren und dann wieder bei Helligkeit zu betrachten. Besonders dann, wenn man seine Schublade mit belichteten, unentwickelten Negativen durchgezogen hat und man diesen Prozess gleich mehrfach wiederholen darf.

Ein Negativ-Scanner ist mir deutlich zu teuer und / oder zu langsam. Die jetzt beschriebene Methode ist weder besonders genau, noch elegant. Aber sie reicht für einen ersten Überblick:

Man nehme seine SW-Negative, einen TFT-Monitor mit gleichmäßig weißen Vollbild-Bild (Notebook oder Stand-Alone), lege ihn flach, lege die Negative darauf und mache davon ein Foto mit seiner wie auch immer gearteten Digi-Knipse. Auf den Rechner, invertieren, fertig.

Für mich eine gute, einfache und kostengünstige Methode. Wer möchte, kann die abfotografierten Bilder noch zurecht schneiden (z.B. in Einzel-Bilder) und unter einem vielsagenden Namen abspeichern.

Ich möchte aber gleich auf einige Dinge hinweisen:

  1. Die Methode ist in keinster Weise geeignet, echte Abzüge zu ersetzen. Auch für das Web ist das ungeeignet. Dann lieber den Büroscanner nehmen und die handbelichteten Papierabzüge scannen.
  2. Auf den Digi-Kontakten ist bei dieser Methode die Struktur des Monitors zu erkennen. Ich werde das nochmal mit einer Mattierung versuchen. Vielleicht ein Blatt Transparent- oder Kopierpapier.
  3. Wenn möglich die Digi auf ein Stativ stellen. Somit lässt sich auch eine kleinere Blende einstellen und man verhindert, das bei einer nicht vollkommenen Parallelität Unschärfen entstehen. Am besten bei langen Zeiten zusätzlich mit einem Fernauslöser oder per Selbstauslöser abdrücken.
  4. Ein wenig Try & Error bzgl. der Belichtung. Bei mir hatte sich die Kamera im Auto-Modus von der Helligkeit des Monitors blenden lassen, was zu helle (invertierte) Kontakte zur Folge hatte.
So, und nun viel Erfolg beim Ausprobieren. Falls noch jemand Tipps und Erfahrungen hat, bitte mitteilen.
Viele Grüße aus Buxtehude