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Jeder kennt ihn, viele haben sich damit schon den Magen verdorben oder stundenlang an übelstem Sodbrennen gelitten: Schnellkaffee von Lidl, Aldi, Penny, etc. Das daraus entstehende Gebräu wird von jedem Kaffeetrinker dankend abgelehnt und notfalls sogar mit Jogi-Tee ersetzt.

Was passiert also, wenn man jetzt jemandem erzählt, dass man in diesem Zeug seine Filme entwickeln kann?

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass es zwei Reaktionen gibt:

  1. Der Gesprächspartner schaut einen mit großen Augen an, überlegt und sagt Aha. In diesem Fall kann man einen kurzen Abstecher in die Gedanken dieser Person unternehmen. Man sieht dort, wie ich mit einer DVD und Kaffee seltsame Experimente unternehme. Gefühlt gibt es für viele Menschen Filme nur noch im Kino oder auf DVD.
  2. Der Gesprächspartner kann sich noch dunkel erinnern, dass man damals Fotos auf Film gemacht hat. Die Augen werden aber auch hier größer. Zu dieser zweiten Gruppe gehöre ich.
Was dann folgt, ist Neugier. Und der Entschluss, das gleich auszuprobieren. Und da kommen wir zu einem weiteren Vorteil. Die Zutaten sind eigentlich schnell und recht preiswert organisiert: billigster, löslicher Kaffee, wasserfreies Waschsoda und Ascorbinsäure. Möchte man einen höherempfindlichen Film entwickeln oder die „Fauli-Methode“ anwenden benötigt man noch etwas Kaliumbromid (oder, da nicht ganz so einfach zu bekommen, Jodsalz ohne Fluor). Das ganze wird entsprechend der erprobten Reihenfolge und Menge mit Wasser zusammengerührt und zusammen mit dem gewickelten Film in die Filmdose gegeben. Dem Rezept entsprechend bewegen, stoppen, fixieren, fertig.
Und man soll es nicht für möglich halten: es funktioniert!
Damit aber niemand glaubt, ich hätte auf experimentelle Weise Rezepte gefunden, gleich hier mein Verweis auf Reinholds Caffenol-Blog. Vielen Dank an dieser Stelle für Deine erstklassige Vorarbeit.
Bilder meines ersten Filmes folgen dann in Kürze.
Auf jeden Fall ist bewiesen, dass man mit dem billigen Schnellkaffee besser Filme entwickeln sollte, als diesen zu trinken.
Viele Grüße.
P.S.: Wer denkt, kalter Kaffee stinke merkwürdig, der darf sich schon mal auf das Ergebnis nach dem Fixieren freuen…